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Orvieto wurde auf einer Plattform aus vulkanischem Tuffstein erbaut. Die beiden Flüsse Paglia und Chiani fließen von hier aus in den Tiber nach Rom. Von Orvieto ist es nicht weit zum schönen Bolsenasee im Norden durch die Region Latium.
Die ersten menschlichen Ansiedlungen in Orvieto gehen auf bis in die Bronze- und Eisenzeit zurück
Archäologische Funde belegen die Anwesenheit der etruskischen Kultur. Im 8. bis 6. Jh.v.Chr. erlebte Orvieto einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, was eine Zuwanderung multiethnischer Kulturen nach sich zog. Orvieto wurde in den Folgejahren zu einer reichen Handwerker- und Handelsstadt, die dank ihrer strategischen Lage eine natürliche militärische Basis war.
Die Wohnungen befanden sich zum Großteil im Inneren von Grotten aus Tuffstein. Dieser relativ weiche Stein ließ sich gut bearbeiten und man sieht noch heute zahlreiche Gebäude der Stadt, die später aus Tuffstein gebaut wurden.
Nach dem Untergang des weströmischen Reiches fiel Orvieto den Goten zu und nach Schlacht von 553 wurde die Stadt von den Byzantinern eingenommen. Später wurde Orvieto von den Langobarden beherrscht
Im Mittelalter stand Orvieto stark unter dem Einfluss der römischen Kirche unter dem Papst.
Eindrucksvoll ist die Behausung in einer Grotte aus der Antike, die im Mittelalter ausgebaut wurde und im Museum Pozzo della Cava zu bestaunen ist. Bei einem unterirdischen Rundgang wird der Besucher durch verschiedene Räume geführt: Die etruskische Zisterne zur Sammlung von Regenwasser, der mittelalterliche Brunnen, den mittelalterlichen Weinkeller u.a.
Der Brunnen ist 36 m tief in den Tuffstein gegraben und in drei Teile unterteilt:
der runde Brunnen, Druchmesser 3,4 m
der kelien brunnen rechteckige Brunnen 60x70 cm aus etruskischer Epoche
ein unterirdischer Gang am Grund des Brunnen mit einer Höhe von 170 cm und einer Länge von 20 m.
Der Brunnen San Patrizio wurde im 16. Jh. 62 m tief gegraben, um die Stadt im Fall von Belagerung und Unheil mit Wasser zu versorgen. Für damalige Zeiten ein Meisterwerk der Ingenieursarbeit war der spiralförmigen Anstieg für den Wasserzulauf, durch den das austretende Wasser mit Eseln transportiert wurde, ohne die einzige Straße durch den ort benutzen zu müssen. Der antike Zugang wurde erst 2004 wieder in Gang gesetzt, nachdem Teile eine Hauses weggerissen werden mussten.
Der Dom von Orvieto stammt aus dem 13. Jahrhundert, das bedeutendste architektonische Zeitzeugnis mit seiner herrlichen gotischen Fassade und mit den reichen Dekorationen im Inneren, u.a. sind Freskenmalerein von Frà Giovanni da Fiesole und Luca Signorelli zu sehen sowie eine Pietà des XVI. Jahrhunderts.
Orvieto ist bekannt für seine Keramikkunst, die es in zahlreichen Geschäften des Ortes zu bewundern und kaufen gibt.
Dank eines Projektes des Bürgermeisters von Orvieto, das dem Ziel dient, lebenswerte Städte zu schaffen, wurde Orvieto zu "Città slow" erklärt. Ziel ist es, wertvolle Nachlässe und Schätze aus der Antike und dem Mittelalter erhalten werden und der Straßenverkehr aus den Orten verbannt werden. Gleichzeitig werden moderne Strukturen geschaffen, die dem ökologischen Miteinander von Natur und Mensch dienen.